Das Flüchtlingslager Kakuma befindet sich im Turkana Distrikt, im Norden Kenias. Es liegt ca. 120 km nördlich von Lodwar in der Provinz Rift Valley. Kakuma ist eine Halbwüste, sehr heiß und staubig. Im Jahr 1992 wurde das Flüchtlingslager in Kakuma eingerichtet, im Jahr 2001 lebten bereits rund 84.000 Menschen im Lager. Sie stammen aus verschiedenen afrikanischen Ländern, insbesondere aus Somalia, Äthiopien, dem Sudan, Eritrea, Uganda, Burundi, Ruanda und dem Kongo. Zurzeit erlebt der Osten Afrikas die schwerste Dürre seit sechzig Jahren, weshalb vor allem Flüchtlinge aus Somalia und Äthiopien das Flüchtlingslager Kakuma aufsuchen.
Die allgemeine Situation im Camp ist äußerst angespannt, da es nur einen eingeschränkten Zugang zu Bildung, Arbeit und Erholungsmöglichkeiten gibt und viele Flüchtlinge keine Perspektive für ihre Zukunft sehen. Zudem ist die Situation zwischen den Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung von Konflikten geprägt, da die Ressourcen vor Ort sehr knapp sind.
Die Stiftung unterstützt ein langjähriges Projekt der Salesianer Don Boscos, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche im Flüchtlingslager einsetzen. Dabei verfolgen sie immer auch einen langfristigen und nachhaltigen Ansatz. Sie leiten bereits seit vielen Jahren eine Pfarrei und eine Berufsschule für die Flüchtlinge in Kakuma, die immer wieder ausgebaut werden musste, da die Nachfrage nach handwerklichen und technischen Ausbildungen beständig stieg.
Neben der Ausbildung ist die Vermittlung von sozialen Kompetenzen von besonderer Bedeutung. Die sozialen Fähigkeiten der Jugendlichen werden gefördert wie z.B. Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein, aber auch der Aufbau von Selbstbewusstsein und so genannten „life coping skills“ – die Fähigkeit, zu kommunizieren, Entscheidungen zu treffen, strategisch zu denken, schöpferisch zu sein und Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Direkte Zielgruppe sind 663 jugendliche Flüchtlinge, davon 128 weiblich, aus Somalia, Äthiopien, dem Sudan, Eritrea, Uganda, Burundi, Ruanda, der Demokratischen Republik Kongo und Kenia, die im Kakuma Flüchtlingslager eine Ausbildung absolvieren. Durch die Ausbildung erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, im Anschluss bzw. bei der Rückkehr in ihre Heimat eine einkommenssichernde Anstellung zu finden. Hiervon profitieren nicht nur die Jugendlichen selber, sondern auch ihre Familienmitglieder.