Drei Jahre lang haben die Beteiligten auf diesen Tag hingearbeitet – mit dem offiziellen Baustart in Baraka wird aus dem Slum nun endgültig ein lebenswerter Stadtteil für seine Bewohner. Wo vorher Hütten und Unrat das Bild prägten entstehen in den kommenden Monaten moderne Gebäude und öffentliche Einrichtungen. „Ich kennen diesen Slum und seine Flüchtlinge seit mehr als 20 Jahren. Es war dringend an der Zeit, ihre Armut zu beenden, damit sie ein Leben in Würde führen können und nicht mehr auf die Boote nach Europa steigen“, sagt Ute-Henriette Ohoven, treibende Kraft hinter dem Projekt „Baraka – Vom Slum zum modernen Stadtteil“. Sie ist einfach überglücklich – genau wie die fast 2000 Menschen in Baraka, die nun in ihr neues Leben starten.
Würdige Zustände für die Menschen – ein neuer Stadtteil entsteht
Nach langen Monaten intensivster Vorbereitung waren Ende vergangenen Jahres sämtliche Pläne ausgearbeitet und notwendige Genehmigungen eingeholt. Es galt Baufirmen zu verpflichten und die Aufträge an die einzelnen Handwerker zu vergeben. „Ich kann kaum in Worte fassen, wie glücklich ich bin, dass wir den Menschen endlich eine Zukunft geben und wir mit dem Bau beginnen“, sagt Ute-Henriette Ohoven. Zu entsetzlich und unwürdig waren die bisherigen Lebensumstände der Menschen, die als innerafrikanische Flüchtlinge in dem Slum in Dakar leben.
Nun wächst aus dem Slum ein Ort mit Zukunft. Etappenweise entstehen moderne Wohnhäuser mit Anschluss an Wasser, Strom und Kanalisation, eine Vorschule und eine Zahnarztpraxis. Geschäfte, Werkstätten und Start-ups bieten den Menschen Arbeits- und Ausbildungsplätze, die lokale Wirtschaft und der Dienstleistungssektor werden gestärkt, die Bewohner verdienen ein eigenes Einkommen und können ein selbstbestimmtes Leben führen – mit allen Rechten und Pflichten.
Starken Rückhalt erhält das Vorhaben vom Präsidenten der Republik Senegal, Macky Sall: „Ich bin sehr glücklich, dass dieses sehr wichtige Projekt nun startet. Die Regierung wird dieses Pilotprojekt auch weiterhin nach allen Kräften unterstützen.“ Entsprechend der Wichtigkeit des Projektes waren zum offiziellen Baustart auch der Bauminister des Senegal, Diéne Farba Sarr, Vertreter weiterer Ministerien, der deutsche Botschafter Stephan Röken und der Bürgermeister des Stadtteils Liberté VI anwesend.
Menschen in Baraka vertrauen Ohoven – Wunsch nach gerechter Zukunft ist groß
Für das weitere Gelingen des Projektes ist nun auch das Vertrauen der Bewohner von Baraka vorhanden. „Ich habe den Menschen in Baraka mein Wort gegeben. Jetzt werden wir dieses Versprechen einlösen und die Menschen aus ihrem Elend holen,“ sagt Ohoven, die alle im Slum nur „MamaBlond“ nennen und auf deren Wort sie vertrauen. Dank gilt dem Hauptpartner der YOU Stiftung, Samih Sawiris (ORASCOM Development Holding), durch ihn kann dieses Pilotprojekt umgesetzt werden. Außerdem unterstützen Prof. Bruno Braun (Bund Deutscher Architekten) und Prof. Jochen Schuster und die Studierenden der PBSA Düsseldorf das Projekt als pro bono Partner. Sowie die beiden Kinderärztinnen Dr. Sonja Freude und Prof. Antje Schuster, die die Kinder aus Baraka untersucht haben.
Rückblick: Das haben wir bisher in Baraka erreicht