Weltweit werden zehntausende Mädchen und Jungen nach internationalen Schätzungen als Kindersoldaten missbraucht. Zwar fehlten bisher genaue Zahlen, doch manche Schätzungen gingen von bis zu 250.000 Kindersoldaten weltweit aus. Dieses furchtbare Schicksal der Kinder kann die Welt nicht länger tatenlos hinnehmen.
Besonders viele Kinder werden von den Beteiligten Parteien in den Konflikten im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik, in der Demokratischen Republik Kongo, in Somalia, in Syrien und im Jemen für ihre Zwecke missbraucht. Aber auch in Afghanistan, Mali oder Myanmar würden Mädchen und Jungen als Kindersoldaten oder Helfer von bewaffneten Gruppen eingesetzt. Nicht alle müssen auch wirklich als Kindersoldaten kämpfen: Viele fungieren als Späher, Spione oder Botschafter für die jeweiligen Gruppen. Mädchen werden zwangsverheiratet, und Mädchen ebenso wie Jungen sexuell missbraucht.
Verlorene Kindheit
Die Kinder sind gleichzeitig Opfer und werden auch zu Tätern gemacht. Sie kommen entweder aus bitterarmen Familien und bieten sich an, um mit ihrem Einsatz als Kindersoldaten Geld zu verdienen. Oder sie werden aus ihren Dörfern verschleppt und zum Einsatz gezwungen. Die Familien haben keine Chance, ihre Kinder jemals zurückzuholen. Sie wachsen ohne familiäre Bindung und Geborgenheit auf. Täglich werden sie mit der grausamen Realität der Kriege konfrontiert und schwerst traumatisiert.
Kehren die Kinder doch zurück, ist eine Reintegration in die Gesellschaft kaum mehr möglich. Zu stark haben sie Gewalt- und Kriegserfahrungen geprägt. So leiden die ehemaligen Kindersoldaten unter Konzentrationsschwierigkeiten oder neigen noch immer dazu, Probleme mit Gewalt lösen zu wollen.
So sehr leiden Kinder im Jemen
Info: Am 12. Februar ist das von der UN-Generalversammlung beschlossene Protokoll in Kraft getreten, das Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Krieg schützen soll. Daher gilt das Datum international als Gedenktag gegen den Einsatz von Kindersoldaten.