Aufbau von Kapazitäten und Schaffung von Einkommen für Geflügelzüchter
Kommunen von Finkolo (Mali) & Koloko (Burkina Faso)
Die Statistik der Bevölkerungsdaten zählt beide Länder zu den ärmsten der Welt mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 650 U$ für Burkina und 781 U$ für Mali im Jahr 2015. Der Anteil der Bevölkerung, der unterhalb der Armutsgrenze lebt, liegt 2016 für Burkina bei 43,76 % und für Mali bei 41,48 %. Das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Wohlstand haben in einigen Teilen der Länder noch nicht zu einer wirklichen Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung geführt. Die sehr große Anzahl der jungen Bevölkerung hat extrem wenig Möglichkeiten zur Berufsausbildung und zur Aufnahme einer Beschäftigung.
Genau hier wollten wir aufbauen und in Anbetracht all dieser Schwierigkeiten realisierte die YOU Stiftung eine Pilotfarm als Modellprojekt:
– eine Modellfarm zur Unterstützung von Kleinbauern
– ein Unterstützungssystem für Kleinbauern zur Gründung einer professionellen Non-Profit-Organisation zur Vertretung ihrer gemeinsamen Interessen
– einen nachhaltigen Finanzierungsmechanismus für ihre kleinen Geflügelfarmen und ein zentrales Verkaufssystem
Die Bedeutung des Viehzuchtsektors in den Ländern:
Beide Länder haben mehr oder weniger den gleichen Wirtschaftstyp mit einem sehr wichtigen Viehzuchtsektor, der fast 80% der Bevölkerung ausmacht und zu mehr als 50% des BIP beiträgt. Der Sektor konzentriert sich hauptsächlich auf Rinder und Schafe, aber auch die moderne Geflügelzucht ist auf dem Vormarsch. Sie hat sich in den letzten zehn Jahren sehr schnell ausgeweitet, da der Viehbestand wuchs. In beiden Ländern sind es mehr als 100 Millionen Tiere. Dieser Sektor bleibt ein wichtiger Entwicklungshebel, weil er Millionen von Menschen Arbeit und Einkommen verschafft und mit Hühnern und Eiern zur Sicherung der Ernährung und Gesundheit beiträgt. Eier tragen zur Sicherung von Nahrung und der Gesundheit bei.
Allerdings hat die Geflügelindustrie in vielen Bereichen mit Schwierigkeiten zu kämpfen, was die Landwirte daran hindert, den maximalen Gewinn aus ihren Aktivitäten zu ziehen. Kleinbauern sind am stärksten von diesen Schwierigkeiten betroffen, da das völlige Fehlen von Bildungseinrichtungen, um die Bauern fortzubilden, Kenntnisse über die Geflügelzucht für die Fleisch- und Eierproduktion zu erlernen, einen Geschäftsplan zu entwickeln und sie durch alle Aspekte der Geflügelproduktion zu führen, einfach komplett wegfallen.
Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass Schulungsorte für die praktische Arbeit, mit visuellen Demonstrationen und einem Handbuch das Diagramme, Fotos und Illustrationen enthält, entstehen. Darüber hinaus gibt es zudem organisatorische Probleme. In der Tat sind kleine Geflügelzüchter nicht in Kooperativen oder Gruppen organisiert, um ihre Bemühungen zu vereinen und mehr Gewicht bei Verhandlungen wie z.B. über den Preis von Geflügelfleisch und Eiern auf den Märkten zu erzielen.
Dieses Pilotprojekt ist daher das erste Schulungszentrum dieser Art in der Grenzregion zwischen Burkina Faso und Mali (Finkolo und Koloko).