Auf der jüngsten Reise nach Sierra Leone haben wir Einblick in ein wunderschönes und gleichzeitig sehr armes Land erhalten. Auch wenn der Krieg seit 20 Jahren vorüber und Ebola soweit ausgestanden ist, beherrschen chaotische Zustände das Land vielerorts.
Zurzeit wirkt sich die extreme Armut in Sierra Leone auf die Bildungssituation von etwa 15.000 Schulen aus. Daraus resultiert eine geschätzte Quote von Analphabetismus von 59% bei erwachsenen Männern, bei den Frauen auf 75%. Nach Schätzungen besuchen ca. 65 % der Kinder keine Schule. In dieser Situation liefern die 10 Low-Cost-Privatschulen der ZF Friedrichshafen AG einen inspirierenden Ansatz gegen die Bildungsarmut im Land.
Die Projektreise zeigt: Die Kinder lieben ihre Schulen. Sie lieben den Unterricht, die Lehrer und das Lernen. Auch fühlen sich die Kinder in den ZF-Schulen sicherer und behüteter als zu Hause, denn häusliche Gewalt ist ein großes Thema in Sierra Leone. In den Schulen wird ein unglaubliches Selbstbewusstsein bei Lehrern und Kindern aufgebaut. Alle begegnen einander respektvoll und gleichberechtigt. Die Qualität der Lerninhalte ist auf einem hohen Niveau und der Unterricht leitet zu freiem Denken und hoher Diskussionskultur an.
Video: Sehen Sie hier ein Video aus Sierra Leone
Adonika – Das dreistöckige Gebäude befindet sich auf einem Hügel inmitten von Freetown mit einer wunderbaren Aussicht über die Stadt. Die Lehrer vor Ort sind engagiert, und die Schule hat, wie alle anderen ZF Schulen, eine großartige Reputation. Die Kinder, die Adonika besuchen, sind zwischen 10 und 14 Jahre alt und besuchen die Junior Secondary School. Hier werden sie auch vorbereitet für ihren Einstieg in die Senior Secondary School ein Jahr später. Adonika
Goderich – beherbergt Kinder im Kindergartenalter, Grundschulalter, Junior Secondary 1 und 2. Die Schule ist eine der neuesten ZF Schulen und wurde im September 2017 eröffnet. Goderich wurde aus „Fertig-Platten“ aufgebaut, die sich in U-Form um den Schulhof schließen. Das Büro der Schulmanagerin befindet sich direkt am Eingang der Schule. In Goderich nehmen auch 14 Waisenkinder am Unterricht teil. Goderich
Juba Hill – ist mit seinen 131 Schülern eine der kleineren ZF Schulen. Juba Hill besteht aus mehreren Gebäuden auf einem großen Grundstück mit vielen schattenspenden Bäumen. Die Schule ist im September 2017 eröffnet worden. Kinder im Kindergartenalter, Grundschulalter und Junior Secondary School 1-3 werden hier unterrichtet. Wie in allen ZF Schulen gibt es auch hier eine Bibliothek mit freiem Zugang für die Schüler. Hier finden die Kinder Bücher und Magazine in Englisch in allen Schwierigkeitsgraden. Englisch ist die Unterrichtssprache in allen Schulen und obwohl in Sierra Leone 16 Sprachen gesprochen werden, hilft die Lingua Franca ein Einheitsgefühl zu schaffen. Juba Hill
Babadorie – eine große Schule im Zentrum von Freetown mit 409 Schülern. Es gibt 5 Junior Secondary 1 Klassen und 4 Junior Secondary 2 Klassen. An dieser Schule gibt es sogar Lernstufen von Alpha bis Kappa, was den großen Lernunterschieden bei den Schülern entspricht. Das Lernen wird hier, wie an allen ZF Schulen, sehr aktiv gestaltet und gute Ergebnisse stets gelobt. Das Gebäude von Barbadorie ist ein einzelner Komplex mit 3 Etagen. Babadorie
Tangbeh Town – ist auf einem Hügel der Stadt zu finden. Hinter dem Schultor befindet sich ein großer Schul- und Pausenhof. Das Gebäude ist sehr verwinkelt und die Klassen erstrecken sich über 2 Stockwerke. 268 Schüler finden hier ihren Unterricht. Alle Schüler sind Mittelstufenschüler von Klasse Junior Secondary 1-3. Tangbeh Town
Collegiate – Wir finden ein frisch gestrichenes, großes und imposantes Gebäude vor, das auf 2 Etagen Raum für Schüler im Kindergartenalter bis zu Junior Secondary 3 bietet. Das Gebäude befindet sich im Stadtzentrum. Im Innern ist das Gebäude sehr großzügig aufgeteilt, bietet gute Klassenräume und eine gut ausgestattete Bibliothek. Der sehr große Außenbereich bietet den Kindern in den Pausen viel Platz zum Spielen und sich zu entspannen. Collegiate
Alle ZF Schulen haben einen Aufnahmeprozess für die Schüler vorbereitet. Teil dieses Aufnahmeprozesses ist ein Einstufungstest, in dem die Kenntnisse der Schüler in den Bereichen Lesen, schreiben und rechnen getestet werden. So wird jeder Schüler optimal gefördert.
Regent – Mehrere Häuser sind hier zusammengeschlossen zu je 1-3 Klassenräumen. Das Haupthaus am Fuß des Geländes beherbergt die älteren Schüler. Hier haben die weiblichen Schüler einen eigenen Club organisiert. In einem eigenes hergerichteten Raum treffen sie sich, ermutigen sich gegenseitig und tauschen sich über sensible Themen und Probleme aus. Eine Seltenheit für die Mädchen, die ansonsten häufig unter den unterdrückenden Strukturen im Land leiden. In weiteren Freiräumen sind beispielsweise eine kleine Redaktion für ein Schulmagazin oder eine Bücherei eingerichtet. Regent
Grafton – Das besondere: Hier sind viele Flüchtlinge. Gemeinsam haben sie große Anstrengungen unternommen, sich im Englischen zu verbessern und zeigen sehr gute Ergebnisse. Die Schulleiterin berichtet über die Herausforderungen, die Elternarbeit mit sich bringt. Sie erklärt die Zweifel und Ängste der Eltern und wie sie ihnen helfen können, diese zu überwinden. Sie berichtet aber auch darüber, wie Familien wieder zusammenfinden durch die positive Entwicklung der Kinder und die Arbeit der Lehrer. Die Schulleitung und Lehrer verstehen sich als Vermittler in den zerbrochenen und oft gewalttätigen Familien. Grafton
Calaba – eine Hybrid-Lösung im Bereich Schulbau und setzt sich aus 2 bestehenden, renovierten Gebäuden und neuen „Fertig-Paneelen“ zusammen. Dieses Modell, alt und neu zu vereinen ist sehr gut gelungen. Zirka 280 Schüler sind in Calaba bereits eingeschrieben. Hier geht es von der Nursery zu Primary bis Secondary School. Hier haben wir die Möglichkeit den ersten Teil des Debattierklubs zu sehen zu dem Thema „Sollten Celebrities Vorbilder sein?“ An der Schule wird die Evaluierung per App auf dem Schul-Mobiltelefon angeboten. Durch einfaches Einloggen kann der Lehrer die Schüleranwesenheit erfassen und Kommentare zu der Stimmung in der Klasse hinterlassen. Auch die Ergebnisse der letzten Klausuren werden ihm hierauf angezeigt. Calaba
Waterloo – die größte der ZF Schulen. Hier gehen mehr als 400 Schüler täglich ein und aus. Waterloo hat seine Kapazität ausgebaut und wird bald bis zu 900 Schüler aufnehmen. Die Schüler sind aus allen Stufen vertreten, bis hin zur Senior Secondary 2 Klasse. Besonders herausragend ist wieder die Leidenschaft, die die Mitarbeiter der Schulen mitbringen. Waterloo